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Betriebsschließung der BIA Forst GmbH

Die Beschäftigten der BIA Forst GmbH, einem eigenständigen Unternehmen der BIA Gruppe in Forst bei Bruchsal, wurden am 9. September im Rahmen einer Belegschaftsversammlung durch Jörg Püttbach, dem geschäftsführenden Gesellschafter der BIA Forst GmbH und CEO der BIA Gruppe, über die geplante Schließung des Unternehmens und die weiteren Schritte persönlich informiert.

„Wir bedauern die Schließung des Werkes Forst überaus“, so Jörg Püttbach. Und weiter: „Angesichts der seit rund zwei Jahren stetig fallenden Umsätze und dadurch rasant ansteigenden Verluste sehen wir leider keine Möglichkeit mehr für eine nachhaltige Fortführung der Gesellschaft.“

Stilllegung der Produktion noch im letzten Quartal 2022

Im Rahmen der geplanten Betriebsstilllegung würden alle der rund 150 Arbeitsplätze des Unternehmens entfallen. In den kommenden Wochen wird die Geschäftsführung die Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern aufnehmen. Ziel ist eine möglichst sozialverträgliche Gestaltung der Schließung des Unternehmens. „Die Schließung des Standorts ist für alle Beteiligten schmerzhaft. Jetzt muss es darum gehen, in zügig angesetzten Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern eine möglichst sozialverträgliche Lösung zu erzielen“, so Püttbach.

Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Restrukturierungsbemühungen

Die BIA Forst GmbH ist ein Automobilzulieferer für qualitativ hochwertige Kunststoffteile mit galvanisierten Oberflächen und damit Hersteller von unter anderem Chromzierleisten im Interieur und Exterieur. Das Unternehmen befindet sich seit vielen Jahren in einer Situation mit einer stetig fallenden Nachfrage. Dennoch wurde zuletzt im Jahr 2020 und damit innerhalb der „Coronakrise“ mit dem nachhaltigen Umbau der Galvaniklinie ein Betrag von knapp 1 Millionen Euro in die Zukunft des Unternehmens investiert. Das Unternehmen war damit bestens aufgestellt, um im Rahmen der notwendigen Konsolidierung der Galvanikkapazitäten im globalen Marktumfeld, Aufträge von angeschlagenen Wettbewerbsunternehmen aufzunehmen. Stattdessen bot der Markt keine neuen Aufträge für den Standort und die auslaufenden Projekte konnten nicht adäquat ersetzt werden. Neben den ohnehin steigenden Materialkosten sind nun die explodierenden Energiekosten zu einem unkalkulierbaren Risiko geworden und damit ein wesentlicher Beweggrund für diese schwere Entscheidung. „Alle unsere Bemühungen, eine nachhaltige Perspektive für den Standort zu generieren, waren letztlich leider nicht erfolgreich. Unser Dank gilt unseren Mitarbeitern, die uns in der schwierigen Zeit der Restrukturierung bestmöglich unterstützt haben. Jedoch haben wir nun einen Punkt erreicht, an dem für das Werk leider keine nachhaltige Perspektive mehr gegeben ist.“, so Danny Kelm, COO der BIA Gruppe.

Parallel zu dem Dialog mit den Mitarbeitern wird BIA nun ebenfalls die Gespräche mit Kunden und Lieferanten aufnehmen, um mögliche Verlagerungsszenarien zu besprechen. Auch wenn die geplante Betriebsstilllegung für alle Beteiligten unerfreulich und unerwünscht ist, so hat die zuverlässige Belieferung aller Kunden weiterhin höchste Priorität.