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BIA bietet Designvielfalt mit einfachem Invest

Dank sorgfältiger Vorausplanung kann der Solinger Automobilzulieferer BIA seinen Kunden ein variantenreiches Oberflächenspektrum mit einfachem Werkzeuginvest anbieten.

Spritzgusswerkzeuge können Anforderungen für unterschiedliche Oberflächenfinishes in einem erfüllen.

Basierend auf dem gleichen Grundsubstrat kann die Oberfläche eines Rohteils auf vielfältige Weise veredelt werden, zum Beispiel verchromt, lackiert, foliert. Um das zu ermöglichen, bedarf es in der Projektphase entsprechender Abstimmungen sowie in der Phase der Werkzeugauslegung Anpassungen, um die Bauteilanforderungen für diese Oberflächenvielfalt vorzubereiten. Ein Mehraufwand mit großem Nutzen, denn mit sorgfältiger Vorausplanung lässt sich mit einfachem Werkzeuginvest das Oberflächenspektrum erheblich erweitern.

Die BIA Kunststoff- und Galvanotechnik GmbH & Co. KG macht sich dieses Prinzip zunutze, um ihren Kunden ein möglichst variantenreiches Spektrum an Oberflächen anbieten zu können. So lassen sich zum Beispiel galvanisierbare Rohteile, die in der Regel aus ABS oder aus einem PC/ABS-Blend gespritzt sind, alternativ zur Verchromung auch lackieren. Ein dreischichtiges Chrom-Effekt-Lacksystem ist eine Variante, die BIA aus eigener Fertigung anbieten kann. Denk- und machbar sind natürlich auch andere Optiken. So lackiert BIA Bauteile auch in Mattschwarz oder Hochglanz-Schwarz. Da dem Farbspektrum im Lackbereich kaum Grenzen gesetzt sind, ist die Farbvielfalt hier nahezu grenzenlos. Auch beim Lack sind wie bei der BIA Nachtdesign-Technologie Kombinationen mit Laserstrukturen und Symbolen möglich, zum Beispiel für durchleuchtbare Bereiche.

Je nach Anforderungsprofil ist mit dem gleichen Werkzeug auch das Spritzen von Bauteilen mit eingefärbten Granulaten möglich. Dieses Mold-in-Color genannte Verfahren ist eine der bewährtesten und einfachsten Methoden zur Herstellung monochrom durchgefärbter Rohteile. Zwar sind diese Technik bzw. auf dieser Basis produzierte Bauteile oftmals nur bedingt für den Einsatz im Automobilbereich geeignet und gestalterisch limitiert. Wo sie aber zur Anwendung kommen kann, eröffnet diese Alternative oftmals eine attraktive Lösung, da keine weiteren Verarbeitungsschritte mehr notwendig sind.

Schließt man den Kreis wieder bei den Chromoberflächen, so bietet auch dieses bewährte Verfahren vielfältige Designmöglichkeit, nicht nur durch Veränderung des Glanzgrads und der Tonalität. Insbesondere die Entwicklung und Optimierung von Chrom(III)-Oberflächen in den vergangenen Jahren hat auch Perspektiven für Farbvariationen eröffnet. So lassen sich insbesondere auf Chrom(III)-Basis sowohl gewohnt kalt-bläulich wirkende Oberflächen erzeugen wie auch warme, gelbliche Optiken. Zudem wurde zu Beginn 2021 am Hauptwerk in Solingen ein neuer Elektrolyt für sehr dunkle, ins Anthrazit gehende Farbtöne in Betrieb genommen. Hier gibt es bereits erste Serienaufträge.

Final ist noch das Thema Folienhinterspritzen zu nennen. Neben den bekannten Foliendekoren, die durch ABS/PC oder PC hinterspritzt werden, hat BIA eine Folie für Dekore mitentwickelt, die Beständig und unempfindlich für den galvanischen Prozess ist, sich stoffschlüssig mit einem galvanisierbaren Kunststoffsubstrat hinterspritzen lässt und zugleich die Test- und Feldanforderungen der Automobilindustrie erfüllt. So lässt sich ohne zusätzlichen Montageaufwand eine hoch selektive Verbindung individueller Foliendekore und verchromter Komponente in einem Bauteil erzielen. 

Zudem hat BIA eine galvanisierbare Folie im Programm. Besonderer Clou der von BIA mitentwickelten Galvano-Folie ist ihre hohe Transmissionsfähigkeit, wodurch bessere Tansmissionswerte und verbesserte Tag-/Nachtkontraste erzielt werden können, als mit herkömmlichen Nachtdesign-Materialien. So ist diese Folienvariante besten für Ambientelicht-Anwendungen und Funktionsintegration geeignet.

Dank all dieser Fertigungsoptionen erschließt BIA den Automobilherstellern ein umfangreiches Portfolio an Oberflächendesigns. Dabei basieren alle Gestaltungsmöglichkeiten für die Bauteile auf der gleichen Werkzeugform. Zwar ist nicht jede Bauteilgeometrie gleichermaßen für alle Verfahren geeignet und eine entsprechend gewünschte Fertigungs-Flexibilität sollte vor der Werkzeugkonstruktion berücksichtigt werden. Werden diese Aspekte jedoch im Vorfeld bewertet und in die Designplanung einbezogen, eröffnet sich den BIA Kunden mit einfachem Werkzeug-Invest ein hohes Maß an Gestaltungsspielraum.