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ZINQ: Feuer und Flamme für die Nachwuchsförderung

Der Ausbildungsgang „Verfahrensmechaniker (m/w/d) für Beschichtungstechnik – Schwerpunkt Feuerverzinken“ ist seit 20 Jahren erfolgreich bei ZINQ etabliert. Mittlerweile haben 203 junge Erwachsene hier ihren Abschluss erhalten.

Tim Schroll schloss bereits 2020 seine Ausbildung mit Bravour ab.

Sie veredeln Stahl‐ und Metallteile mit den Verfahren Feuerverzinken und Pulverbeschichten. Kleinste Teile, aber auch tonnenschwere Konstruktionen erhalten dank ihrem Tun dauerhaften Korrosionsschutz – gemeint sind Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik mit Schwerpunkt Feuerverzinken. Nunmehr 20 Jahre bildet der Oberflächenspezialist ZINQ in diesem Beruf aus.

Mitarbeiter selbst qualifiziert ausbilden und dabei auch etwas Neues wagen? Bei ZINQ, bereits 2013 für sein systematisiertes Ausbildungsprogramm mit dem Ausbildungs-Ass in Gold ausgezeichnet, durchaus gelebte Praxis. Marius Mann, Leiter Personal bei ZINQ, erläutert: „Seit mehr als 70 Jahren wird bei uns im kaufmännischen Bereich ausgebildet. Im Jahr 2001 haben wir dann in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und den zuständigen Fachverbänden den industriell-technischen Ausbildungszweig „Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik – Schwerpunkt Feuerverzinken“ entwickelt. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden in der Feuerverzinkungsindustrie vornehmlich angelernte Kräfte eingesetzt. Vor dem Hintergrund kundenseitig stark zunehmender Anforderungen an Prozess und Produkt – gerade unter fortlaufender Einführung von Innovationen in den laufenden Prozessen - stellte sich allerdings immer dringlicher die Frage nach einem eigenen Lehrberuf für Mitarbeiter im gewerblichen Bereich.“ 18 Auszubildende starteten am 1. September noch im gleichen Jahr, zwei Jahrzehnte später beginnen wieder 25 Interessierte ihre Ausbildung „am Kessel“ bei ZINQ. Die Übernahmequote nach der Ausbildung liegt „im gewerblich-technischen Bereich“ derzeit bei etwa 80 Prozent. Dem vielerorts beklagten Fachkräftemangel trotzt ZINQ nicht nur mit einem eigenen Ausbildungsgang mit allen Mitteln. Es wurden seit 2019 wichtige Schritte gegangen, um eine Employer Branding-Kampagne auszuprägen und „Mach dein ZINQ“ (mehr dazu unter: www.mach-dein-zinq.com) zu einer vollumfänglichen Arbeitgebermarke auszubauen. Einige Jahre nach dem Start des erfolgreichen Azubi-Blogs „Mach Dein ZINQ“, der vor allem auf den Ausbildungsberuf des „Verfahrensmechanikers für Beschichtungstechnik mit Schwerpunkt Feuerverzinken“ aufmerksam machen wollte und bewusst in die Hände der angehenden Fachkräfte gelegt wurde, bündelt das Unternehmen mittlerweile in der Initiative „Mach Dein ZINQ“ alle Maßnahmen zur Ausbildung und Weiterentwicklung sämtlicher Mitarbeiter – mit dem Ziel, dass sich jeder mit seinen Talenten und Interessen bei ZINQ bestmöglich einbringen kann und die individuellen Stärken im Unternehmen gefördert und ausgebaut werden. Seitdem haben viele ehemalige ZINQ-Auszubildende beeindruckende Geschichten im Unternehmen geschrieben.

Victor Haseloff hat seit 2015 seinen Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik mit Schwerpunkt Feuerverzinken in der Tasche und derzeit die Assistenz der Werkleitung am ZINQ-Standort Hagen inne. In Hagen werden in der Sieben-Meter-microZINQ-Anlage (2015 eröffnet; durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert) beispielsweise komplexe Unterbodenkomponenten für Automobile geschützt – um dann für den Einsatz rund um die Welt verbaut zu werden. Er berichtet, dass seine Erwartungen an die Ausbildung mehr als erfüllt wurden: „Ich hatte zunächst sechs Semester Nanotechnologie sowie Wirtschaftsinformatik an der Uni studiert, bis mir klar war, dass ich eher nicht der Theoretiker bin, sondern derjenige, der einen handwerklich-technische Beruf vorzieht. Und da hat mich ZINQ spätestens beim Vorstellungsgespräch und beim Schnuppertag in Gelsenkirchen mehr als begeistern können, denn die mir aufgezeigten Einsatzmöglichkeiten im Wareneingang, Arbeitsvorbereitung, Vorbehandlung, Verzinkungs-/Kesselbereich, in der Nachbehandlung, Nacharbeit, Waage und Warenausgang sind einfach vielseitig. Letztlich begeistert mich aber auch nach wie vor der direkte Kontakt mit Kunden und deren technische Beratung sowie die Überwachung der Produktionsanlagen inklusive der Bedienung von Großgeräten und Krananlagen. Trotz Schichtdienst wurde mir in den letzten Jahren ermöglicht, an der Abendschule meinen staatlich geprüften Maschinenbautechniker erfolgreich zu absolvieren. Und damit nicht genug, denn im November fange ich eine Weiterbildung zum technischen Betriebswirt an – und auch da kann ich wieder auf die Unterstützung durch meinen Arbeitgeber zählen.“

Vielseitige Ausbildung der Fachkräfte von morgen

Tatsächlich erhalten die jungen Menschen ihre praktische Ausbildung zwar in einem der 26 deutschen Werke von ZINQ, der theoretische Teil mit Blockunterricht am Berufskolleg für Technik und Gestaltung sowie zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen bei Verbundpartnern wie beispielsweise der GSI SLV finden aber hauptsächlich in Gelsenkirchen, übrigens auch der Hauptsitz der Unternehmensgruppe, statt. Dirk Rothmann, Experte für Produktionsprozesse und -optimierungen der ZINQ Technologie, begleitet seit jeher die Ausbildung der Fachkräfte von morgen. Er berichtet, dass sich die Zahl der gewerblich-technischen Auszubildenden im Unternehmen mittlerweile verdreifacht hat, weil nicht mehr wie anfangs nur alle drei Jahre, sondern jährlich eine ganze Berufsschulklasse gestellt wird. „Die unterschiedlichen Schulabschlüsse und persönlichen Werdegänge lassen das Einstiegsalter schon variieren. Wir haben Bewerber in einem Alter zwischen 16 und 25 Jahren. Das verlangt immer eine gewisse Flexibilität auf beiden Seiten. Die gemeinsame Unterbringung aller Azubis während ihrer Blockzeit in Gelsenkirchen erfolgt seit 2012 im „Mach Dein ZINQ-Haus“, dem Jugendwohnheim Haus Grimberg, das schafft Nähe und Teamgeist - auch altersübergreifend“, erzählt er.

Traineeprogramm mit IHK-Zertifikat

Im Anschluss an die dreijährige Lehrzeit gibt es bei ZINQ die Möglichkeit an einem Traineeprogramm („4. Lehrjahr“) teilzunehmen und sich dadurch zusätzlich in fachlicher, methodischer, aber auch persönlicher Hinsicht zu qualifizieren beziehungsweise für weiterführende (Führungs-)Aufgaben bei ZINQ zu empfehlen. Es handelt sich dabei um ein etwa einjähriges Programm, das in mehreren Schulungsblöcken an unterschiedlichen ZINQ Standorten unterteilt ist. Das fachliche Know-how wird durch Softskill-Schulungen, wie Präsentationstechniken, Gruppenarbeiten und Führungstechniken ergänzt. Erfolgreiche Absolventen erhalten ein IHK-Zertifikat.

Einer, der 2020 seine Fachausbildung zum Verfahrensmechaniker abgeschlossen hat, und in Sachen weiterführende Qualifikation einen anderen Weg gewählt hat, ist Tim Schroll. Der junge Mann hatte damals die bundesweit höchste Punktzahl aller Auszubildenden in dem Beruf „Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik“ erreicht – kein Novum, denn die Anzahl der Bundesbesten in den letzten zehn Jahren, die ZINQ stellt, ist mit drei Personen und vier Landesbesten doch beachtlich. „Für mich stand schon damals fest, dass mein Wissensdrang noch lange nicht befriedigt ist“, erzählt Schroll. „Mit Unterstützung von ZINQ habe ich also im September 2021 nun mit meiner berufsbegleitenden Weiterbildung zum Industriemeister Metall starten können. Damit fühle ich mich sehr wohl und freue mich schon darauf das Gelernte zeitnah an meinem Arbeitsplatz bei ZINQ in Castrop-Rauxel einzubringen.“ Bei so viel Motivation und Engagement wundert es auch nicht weiter, dass 10 Prozent der ehemaligen gewerblichen Auszubildenden mittlerweile in Führungspositionen bei der Gruppe tätig sind und gut ein Viertel der leitenden Angestellten bei ZINQ aus den eigenen Reihen kommt. Bewerbungen egal ob für den industriell-technischen Zweig, eine kaufmännische Ausbildung, den Quereinstieg oder ein duales Studium sind übrigens jederzeit möglich – mehr Details gibt es unter https://www.mach-dein-zinq.com/karriere/.