Die Lohngalvanik HERO galvanisiert seit 1973 technische, dekorative, Interieur- und Exterieurteile für höchste Ansprüche aus unterschiedlichen Branchen, insbesondere der Automobilindustrie.
In der neuen, topmodernen Anlage werden im Dreischichtbetrieb Kunststoffteile unterschiedlicher Art und Abmessung beschichtet. Zu den Verfahren bzw. Oberflächen zählen zum Beispiel Chrom und Nickel in Hochglanz, diverse matte Farbtöne, Titan-Chrom, Nickel Satilume/Perlglanz, mikroporiges und mikrorissiges sowie selektives Galvanisieren für Ex- und Interieur.
Künftig sind auch Chrom- und Nickelendschichten in Hochglanz sowie in diversen Matttönen aus Chrom(III)-Prozessen möglich, außerdem Dark Chrome sowie eine Chrom(VI)-freie Vorbehandlung, sobald ein serienreifes Verfahren am Markt verfügbar ist.
In der 95 Meter langen, 13 Meter breiten und 6,5 Meter hohen Anlage sind ausschließlich hochwertige Komponenten verbaut: Galvanikanlagen von Kroes, Gleichrichter von MUNK, Trockner von Harter, Ablufttechnik von AIRTEC Mueku, Kälteanlage von L+R, …
Sie verfügt zudem über ein innovatives Energiekonzept: Zur Wärmeversorgung kommt eine Kombination aus Blockheizkraftwerk und Gas-Brennwertkesseln sowie Wärmerückgewinnung aus Abluft zum Einsatz.
Ausschließlich wassergeführte Heizungen und Stromführungen über Kupferschienen – ohne Kabel – sorgen für optimalen Brandschutz. Dank Chromverdunster zur Rückgewinnung von Chromsäure und Kühlung der Chrombäder, Wärmeschutzmantel um die beheizten Wannen, drei- bis vierstufigen Kaskadensystemen, frequenzgesteuerter Warenbewegungen und Pumpen, strikter Trennung der verschiedenen Abwasserstränge und Filterpapierzerkleinerer sind die Prozesse besonders ressourcenschonend.
HERO verfügt außerdem über ein hauseigenes nass-chemisches und trocken-physikalisches Labor mit Geräten zur Analyse von Badparametern, Material und Schichtdicken sowie Klimaschränken und Korrosionsprüfkammer für Langzeittests.
Die HERO Galvanotechnik GmbH gehört zur Heinze Gruppe, die aus 24 zusammengeschlossenen Einzelfirmen besteht. Von der Insolvenz sind mehrere Töchter betroffen, neben HERO die Heinze Gruppe GmbH, Heinze Verwaltung GmbH, Heinze Gruppe Grundbesitz GmbH & Co. KG, Heinze-Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, HeiForm GmbH und Krallmann Kunststoffverarbeitung GmbH. Grund sind äußere Umstände wie die Halbleiterkrise, die zu Produktionsrückgängen bei Automobilfirmen wie Porsche, BMW oder Mercedes – wichtige Kunden für Heinze bzw. HERO – und zu plötzlichen Auftragsstopps geführt haben.
Für HERO hat das AG Bielefeld am 1. Januar 2022 das Insolvenzverfahren als eigenständigen Vorgang eröffnet. Der Betrieb bei HERO läuft jedoch mit reduzierten Kapazitäten weiter, die Produktion ist mit den derzeit etwa 100 Mitarbeitern bis Ende Juni gesichert. Heinze bleibt größter Kunde für die Lohngalvanik.
Interessenten wenden sich an den Insolvenzverwalter, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Insolvenzrecht Stephan Höltershinken von der Kanzlei Höltershinken & Kollegen aus Minden (www.sh-inso.de).
© Heinze, DETLEV KROES
