Die Galvano- und Oberflächentechnik kommt in allen Industriebereichen zum Einsatz und prägt das Erscheinungsbild einer Vielzahl von Alltagsgegenständen. Kein Automobil verlässt das Band, bei dem nicht wesentliche Teile galvanisch oberflächenveredelt sind, von verchromten Felgen, dekorativen Zierteilen im Interieur bis zu verzinkten Schrauben und hartverchromten Kolbenstangen im Motorraum. Die moderne Medizintechnik ist ebenfalls ohne neuere Verfahren der Galvano- und Oberflächentechnik nicht denkbar, und auch die Bauwirtschaft und Sanitärindustrie, die Elektrotechnik und Elektronikindustrie kommt ohne galvanische Oberflächenveredelung nicht aus – ebenso wenig wie die Hersteller von Modeschmuck kommen
Wesentliches Merkmal der Galvano- und Oberflächentechnik ist, dass mit ihrer Hilfe konkrete und genau definierte Eigenschaften einer Oberfläche erst möglich werden. Daher ist nicht verwunderlich, dass die Galvano- und Oberflächentechnik in Deutschland eine der am dynamischsten wachsenden Branchen ist. Dennoch fristet dieser Industriesektor im Bewusstsein der breiteren Öffentlichkeit eher ein Schattendasein und wird trotz seiner großen Bedeutung als Wirtschaftsfaktor und als technologischer Impulsgeber eher unterbewertet.
Grundsätzlich wird zwischen Oberflächenbehandlung und Oberflächenbeschichtung unterschieden. Je nach gewünschter Oberflächeneigenschaft, Basismaterial, Geometrie des Bauteils und Fertigungseigenschaften (zum Beispiel Losgröße) gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren und Materialien, die in der Praxis zum einen nach funktionalen, zum anderen aber auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten kombiniert werden. Beispiele sind etwa das Galvanisieren, Feuerverzinken, Lackieren Wärmebehandlung und Härtetechnik ...
Mit etwa 30 Prozent des gesamten Branchenumsatzes bildet die Galvanotechnik das größte Segment innerhalb der Oberflächenveredelung.