Zum Maschinenpark eines Industriedienstleisters gehören mobile Nassstrahlkabinen, in denen schwere Stahlkomponenten gereinigt werden. Bevor die mit Verunreinigungen und Feuchtigkeit beladene Luft aus den Kabinen wieder in die Halle geleitet wird, muss sie gefiltert werden. Diese hochfeinen Filter dürfen nicht mit nasser Luft beaufschlagt werden, deshalb ist eine Trocknung der abgesaugten Luft notwendig. Dabei nutzt man das Prinzip der Kühlung, weil mit fallender Temperatur die Aufnahmekapazität der Luft für Feuchte sinkt.
Für diese Aufgabe hat L&R Kältetechnik spezielle Entfeuchtungsanlagen projektiert. Die Aufgabe: Bis zu 2.500 m3/h Abluft, zu 100 Prozent mit Feuchtigkeit gesättigt und 35 bis 45oC warm, sollen auf einen Feuchtegehalt von maximal 50 Prozent bei 24°C (oder: 9 g/kg) gebracht werden. Das lässt sich durch eine Kühlung auf 13oC erreichen.
Die Anlagen sammeln die angesaugte Abluft in einem Kanal und führen sie durch eine luftgekühlte Kältemaschine mit 60 kW Kühlleistung. Die Kühlung erfolgt durch mehrstufige und hoch effiziente Wärmetauscher. Dann durchströmt die derart getrocknete Abluft die beiden Filterstufen. Die integrierte Filtertechnik mit Filtern der Klasse F7 und H13 wurde ebenfalls von L&R projektiert.
Die komplette Anlage – Entfeuchtung, Filtration, Rückkühlung – ist in L-förmigem Layout ausgeführt, damit sie auf dem Dach der Strahlkabine Platz findet und möglichst wenig Bauraum beansprucht. Bei der Fertigung des Anlagengehäuses musste beachtet werden, dass die Luftführung im Bereich des H13-Filters gasdicht ist.
Die aus dem Luftkreislauf entfernte Wärme wird über einen Plattenwärmetauscher wieder zurückgewonnen und für die Warmwasserbereitung des Betreiberunternehmens genutzt. Das auskondensierte Wasser wird abgeführt und getrennt aufbereitet. Nach der zweistufigen Filtration wird die gereinigte Abluft vor Austritt aus dem Gerät wieder auf Umgebungstemperatur erwärmt. Sollte die Ablufttemperatur zu hoch sein, kann die Wärme auch stetig geregelt an einen luftgekühlten Verflüssiger abgegeben werden.
Die Kompaktkälteanlagen arbeiten mit dem Kältemittel R 513a – einem HFO-Gemisch, das sich sehr gut für die Projektierung von energieeffizienten Kälteanlagen eignet. Sie sind mit drehzahlvariablen Antrieben ausgerüstet, weil die Strahlanlage diskontinuierlich in Betrieb ist: Pro Stunde finden mehrere Strahlzyklen statt. Die Leistungen der Kälteerzeugung und auch der Rückerhitzung müssen also schnell bereitstehen und anpassbar sein.
L&R hat zunächst zwei baugleiche Abluftentfeuchtungs-Anlagen gefertigt und installiert. Inzwischen hat der Industriedienstleister zwei weitere Anlagen des gleichen Typs für ein weiteres Projekt in Auftrag gegeben.
Die Technik der Geräte ist auch für andere Projekte gut geeignet, Dimension und Leistung kann durch L&R individuell angepasst werden.
© L&R Kältetechnik 2009
