Strähle Galvanik: Gespräch mit Wahlkreis-Abgeordneten

Unter dem Motto „Ein ‚weiter so‘ schaffen wir nicht“ riefen einige Handwerks- und Gewerbebetriebe aus Zaisenhausen die Abgeordneten des Wahlkreises um Hilfe an, darunter die Strähle Galvanik. Mit Unterstützung von Bürgermeistern Cathrin Wöhrle kam es am 20. März 2023 zu einem Treffen der Firmenvertreter und der Abgeordneten.

V.l.: Bürgermeisterin Cathrin Wöhrle, Nicolas Zippelius MdB, Nicole Vogelmann-Hennige und Sabine Gerweck (Vogelmann Metallumformtechnik GmbH), Tim Heckmann (Steinbach GmbH & Co. KG), Sven und Michaela Reimold (Strähle Galvanik GmbH), Andreas Steinbach (Elektro Steinbach GmbH), Andreas Schwarz MdL, Ansgar Mayr MdL, Thomas Dangelmaier (C+M Utescheny Spritzgießtechnik GmbH)

Der Einladung der Firmen ins Kögelhaus folgten Bundestagsabgeordneter Nicolas Zippelius (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Andrea Schwarz (Grüne) und Ansgar Mayer (CDU). Landtagsabgeordneter Christian Jung (FDP) schaltete sich aufgrund von Terminüberschneidungen online zum Termin.

In einem konstruktiven Austausch berichteten die Geschäftsführer, unter anderem Sven und Michaela Reimold von der Strähle Galvanik GmbH, von den Nöten in den Betrieben. Die besprochenen Themen waren vielfältig. Von der undurchschaubaren Bürokratie und überzogenen Vorschriften im Arbeitsbetrieb bis hin zum Förderdschungel wurden viele Beispiele besprochen, welche die gewählten Vertreter aufhorchen ließen. Alle beteiligten Betriebe klagten über die fehlenden Arbeitskräfte und die steigenden Energiekosten. Diese haben sich in den Betrieben teilweise vervierfacht. Die eingeleiteten Maßnahmen der Regierung sehen die Betroffenen dabei sehr kritisch bis wirkungslos. Gerade die letztgenannten Themen stellen die Unternehmer mittlerweile vor existenzielle Herausforderungen. Deutlich wurde, dass der Fachkräftemangel zwischenzeitlich vom Arbeitskräftemangel eingeholt wurde. Dieses Problem kann nach Ansicht der am Gespräch beteiligten Unternehmer nur durch ein Maßnahmenbündel behoben werden. Zum einen muss Arbeit wieder attraktiv werden. Die Schere zwischen Sozialleistungen und Arbeitslöhnen muss deutlicher auseinandergehen. Jungen Menschen gilt es zu vermitteln, dass Work-Life-Balance nicht bedeutet die Arbeit hinten anzustellen. Arbeiten kann durchaus Spaß machen. Auch müssen Zuwanderer einen viel unkomplizierteren Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten.

Am Ende des konstruktiven Austauschs wünschten sich die Firmenchefs von den Abgeordneten mehr Mut zur Entscheidung und mehr Vertrauen in die Fähigkeiten der Geschäftsführer. Nicht alles muss immer bis ins letzte Detail vom Gesetzgeber vorgegeben werden. Von Bund und Land wünschten sie sich schnellere und unkomplizierte Entscheidungswege, die mehr an der Praxis und an KMUs orientiert sind.