Auf der Agenda stand zunächst eine umfassende Vorstellung der gastgebenden Novoplan GmbH / De Martin Group durch den Fachausschussleiter Ferdinand Seitz. Das Unternehmen verfügt über ein sehr breites Spektrum an Chemisch-Nickel-Schichten (low-, mid-, high-phos), die je nach Anwendung u.a. für Werkzeugsysteme mit unterschiedlichsten Dispersionswerkstoffen (z.B. PTFE, HBN) sowie DLC-Deckschichten ausgerüstet oder mit einer Wärmebehandlung nachbehandelt werden können.
Ein weiteres Kernthema bildete wiederholt die Diskussion um das Verbot von perfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) der ECHA. Die FA-Mitglieder berichteten, dass teils bereits Kundenanfragen nach Ersatz für PTFE-Dispersionsschichten vorliegen würden. In der Diskussion wurde jedoch deutlich, dass es aktuell noch kein Ersatzprodukt gibt, das alle Eigenschaften von Chemisch-Nickel-PTFE-Schichten hinreichend abbildet. Grundsätzlich geht der Fachausschuss davon aus, dass PFAS langfristig in vielen Bereichen substituiert werden wird, da die Substanzen wegen ihrer Langzeitstabilität und Umweltbelastung mittlerweile überwiegend abgelehnt werden. Einige FA-Vertreter sind daher momentan dabei, entsprechende FuE-Projekte zum Thema PFAS-Ersatz zu generieren.
Auf der Agenda stand weiterhin ein Fachvortrag von Sebastian Schöberl von MacDermid Enthone Industrial Solutions über ein Verfahren zur Abscheidung von terniären chemisch Nickel-Sn-High-P Beschichtungen. Frau Fr. Lucero Lucas von der TU Ilmenau präsentierte zudem den aktuellen Zwischenstand des IGF-Projekts „Außenstromlos Chrom(III)“, innerhalb dessen auch einige FA-Mitglieder im projektbegleitenden Ausschuss vertreten sind. Zwar wurde das Ziel der autokatalytischen Abscheidung noch nicht vollumfänglich erreicht, jedoch konnten bereits Schichtdicken von ca. 170 nm abgeschieden werden. Die nächste FA-Sitzung findet am 24. September 2025 vor den ZVO-Oberflächentagen in Berlin statt.