Über viele Jahrzehnte haben vier Organisationen maßgeblich die Interessen der Galvanotechnik vertreten, bevor in den 1980er-Jahren mit der Arbeitsgemeinschaft Galvanotechnik (AGG), später Arbeitsgemeinschaft Galvano- und Oberflächentechnik (AGO), eine erste Interessenbündelung zunächst im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, später auch im Bereich Umwelt, erfolgte. Mit steigenden Anforderungen an die Branche musste auch die Interessenvertretung weiter konzentriert werden, was im Jahr 2000 zur Gründung des Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) als reinem Dachverband mit ausschließlichen Verbandsmitgliedschaften führte.
2010 hat der ZVO mit einer noch effizienteren und enger gefassten Verbandsstruktur auf erneute umfangreiche Veränderungen in der Galvano- und Oberflächentechnik reagiert: Dem Wunsch zahlreicher Unternehmen nach einem einzigen Branchenwirtschaftsverband folgend, ist der ZVO heute ein schlagkräftiger Wirtschaftsverband mit direkten Firmenmitgliedschaften. Als zentraler Interessenvertreter der deutschen Galvano- und Oberflächenbranche vertritt er Galvaniken, Beschichter und Stückverzinker, Roh- und Verfahrenschemielieferanten sowie Anlagen- und Komponentenlieferanten. Aktuell haben sich 246 Unternehmen dem ZVO angeschlossen, der ein starkes Wachstum verzeichnet. Insgesamt repräsentiert der ZVO über seine körperschaftlichen Mitglieder Bundesinnungsverband der Galvaniseure, Graveure und Metallbildner (BIV), Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. (DGO) und den Fachverband Galvanisierte Kunststoffe e.V. (FGK) mehr als 600 Mitgliedsunternehmen.
Aus dem Mittelstand für den Mittelstand
Der ZVO ist die Stimme der Galvano- und Oberflächentechnik in Deutschland. Er ist parteipolitisch unabhängig und steht im Dienste der Förderung und Weiterentwicklung der Branche in politischer, wirtschaftlicher und technisch-wissenschaftlicher Hinsicht.
Die vergleichsweise kleine, als Querschnittsbranche aber bedeutsame Galvano- und Oberflächentechnik läuft Gefahr, dass politische Rahmenbedingungen den wirtschaftlichen Erfolg aufzehren. Im Sinne einer frühen und professionellen politischen Interessenvertretung ist der ZVO daher national und international, in Berlin und Brüssel, aktiv. Dabei kommt dem Informationsaustausch mit Entscheidungsträgern essenzielle Bedeutung zu. Denn der Gesetzgeber beschließt Gesetze zu Themenbereichen, in denen er mitunter kaum über Erfahrungen verfügt. Ziel des ZVO ist es, lange vor einer realen Betroffenheit und somit bis fünf Jahre vor Beginn legislativer Verfahren die Problemstellungen aufzuzeigen. Die Devise seiner politischen Arbeit lautet: Vermeiden und aufklären statt bekämpfen. Wer nicht Spielball europäischer Politik werden will, muss rechtzeitig in den politischen Entscheidungsprozess eingriffen.
Auch wenn der ZVO immer wieder den Schulterschluss zu anderen Branchen und Verbänden sucht und findet, ist und bleibt die selbstständige und eigenverantwortliche Interessenvertretung für die mittelständischen Unternehmen der Galvano- und Oberflächentechnik oberste Maxime.
Bündelung der Interessen und des Know-how
Zentrum aller Aktivitäten des ZVO sind seine Ressorts Aus- und Weiterbildung, Automobil, Kommunikation, REACH sowie Umwelt und Chemie, in denen das Wissen der Branche gesammelt, aufbereitet und den Zielgruppen zur Verfügung gestellt wird. Die Arbeit der Ressorts basiert auf thematisch und regional strukturierten Fachausschüssen, Arbeitskreisen, Bezirksgruppen, Innungen, Seminaren und Fachtagungen der verschiedenen Mitgliedsorganisationen. Besondere Bedeutung besitzt dabei die DGO mit ihren Fachausschüssen. Sie ist das technisch-wissenschaftliche Kompetenzzentrum des ZVO.
Seit vielen Jahren nimmt der ZVO mit einem Gemeinschaftsstand an branchenrelevanten Messen teil: Der ZVO-Gemeinschaftsstand präsentiert die Galvano- und Oberflächentechnik als ganzheitlichen Prozess und hat sich zum gefragten Branchenforum entwickelt.
Dem Vorstand des ZVO steht seit 2023 Jörg Püttbach vor. Hauptgeschäftsführer ist seit 2000 Christoph Matheis. Die Geschäftsstelle befindet sich in Hilden, im Herzen von Nordrhein-Westfalen.